Wenn ich über Katzen – und damit eigentlich über deren Halter – schimpfe, dann bin ich auf der sicheren Seite. Ich habe keine Katze, ich will keine Katze. Wenn ich über Autofahrer schimpfe, dann ist das anders. Schließlich bin ich selbst Autofahrer. Damit schimpft man potenziell also aber auch über sich selbst. Also ist immer selbstkritisches Verhalten gefragt.
Jetzt aber geht es mit dem Schimpfen los. Ich wohne ja in einem beschaulichen Dörfchen an der hessischen Bergstraße. Wie fast überall sind die die Straßenränder von stehendem Verkehr üppig belegt. Wenn sich nun Autos auf den Wohnstraßen begegnen, dann kommt es häufig dazu, dass derjenige, der eigentlich warten müsste, über den Bürgersteig bügelt. Da ist es auch völlig egal, wer sich auf dem Bürgersteig befindet. Erwachsene sind wurscht, die sollen gefälligst selber aufpassen. Kinder hat man im Zweifelsfall nicht gesehen.
Leider gibt es keine Bevölkerungsgruppe, die man aus diesem allgemeinen Vorwurf ausschließen könnte. Gerade auch Eltern, die zu Hunderten ihre Kinder in Kindergarten und Schule fahren sind genauso drauf.
Ich hoffe, dass das Formulieren dieser Anklage mich vor diesem Verhalten bewahren möge. Alle anderen dürfen aber auch darüber nachdenken.